Mittwoch, 12. Dezember 2007

Bald geht's Heim!!!

Nur noch 48 Stunden USA und dann geht es nach drei langen, interessanten und abwechslungsreichen Monaten wieder zurück in die Heimat. Die Tage im Moment sind geprägt von den letzten Vorbereitungen, Weihnachtsgeschenke kaufen und Koffer packen. Nebenbei geht es mir auch noch ein wenig dreckig, was wohl mit dem letzten Samstag, einem Liter deutschem Jägermeister (deutlich stärker als der Fusel hier) und reichlich Bier zusammen hängen mag.

Nächste Woche wird's dann hoffentlich ein wenig entspannter, mal abgesehen von dem zweitages Trip nach Wolfsburg in die Autostadt für meinen alten Arbeitgeber WSP. Bin auch mal gespannt wie meine Wohnung aussieht, die Nicole in meiner Abwesenheit mit Freunden und Verwandten, dankenswerter Weise teilrenoviert hat und ab 1.1.2008 offiziell nicht mehr "allein" meine Wohnung sein wird. Außerdem gibt es am Sonntag gleich mal lecker Essen, daheim wie bei Muttern, von meiner Mutter. Herrlich!

So könnte der Samstag aussehen:
  • 14 Uhr Landung in Frankfurt
  • 15 Uhr Kleinster Weihnachtsmarkt der Welt am Edeka
  • 16 Uhr Weihnachtsmarkt im Hoflädchen Scherer
  • 20 Uhr Weihnachtsfeier FC Germania Leeheim
  • 21 Uhr Weihnachtsparty bei Susi Roth
  • 03 Uhr Schlafen...
So wird er hoffentlich aussehen:
  • 14.30 Uhr Landung in Frankfurt
  • 15.00 Uhr Wurstbrot daheim!
  • 15.30 Durchschlafen bis Sonntag mittag
Recht herzlichen Dank an all die vielen Leser, ich hoffe es war einigermaßen unterhaltsam und wenn ihr die Gelegenheit habt, schaut euch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten noch einmal an, bevor ein Großteil davon unter Wasser ist.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Gleich mal üben....

War heut zur Abwechslung mal in Downtown Louisville, weil ich für Christy und Don Geburtstagsgeschenke besorgt hab. Gift Cards für das beste Restaurant hier in der Stadt (Morton's Steakhouse) und das trotz der vielfach erwähnten ideologischen Verblendung, denn wie hat schon Lincoln gesagt: "Verurteile sie nicht, denn sie tuen nur das, was wir unter den gleichen Umständen auch getan hätten!" Und so wird's wohl sein =)

Also war ich da heute auf jeden Fall mal Downtown, wo's mich sonst nicht so hinzieht weil einfach viel zu gefährlich, insbesondere wenn's dunkel wird. Höhepunkte wie schon in L.A. rar gesäht, zum einen das Louisville Slugger Museum & Factory: hier werden alle Schläger für die nationale Baseballliga hergestellt und der größte Baseballschläger der Welt lehnt am Gebäude. Baseballschläger an sich sind ja ganz interessant, aber wenn man ansonsten keinen Bezug zu dem Sport hat, ist's dort doch eher langweilig. Und zum anderen das Science Center: ist eher was für Kinder und soll die zum forschen anregen. Sehenswert eigentlich nur der Parabolspiegel am Eingang und das IMAX Kino innendrin. IMAX ist sowas wie die nächste Generation Kino, man sitzt auf jeden Fall in der ersten Reihe, egal wo man sitzt, weil der Bildschirm das gesamte Sichtfeld ausfüllt. Zum anderen ist der Ton auch irgendwie realistischer. Es wurde so eine Tour de France Wissenschaftsdoku gezeigt, wo man gezeigt bekommt, wie das Gehirn funktioniert und wie es Spitzensportler dazu bringt mehr zu leisten, als ihr Körper eigentlich in der Lage ist. Gut: War der einzige im Kino. Schlecht: Sind eh alle gedopt.

Also das Bild hier ist nur die Eintrittskarte zu allen Bildern im Webalbum, zum anschauen draufklicken!!!

Downtown

Mehr Bilder als ihr denkt....

... hab ich hier reingesetzt. Aufgrund anonymer Hinweise wurde ich drauf aufmerksam gemacht, dass einige der eifrigen Leser nicht dahintergestiegen sind, dass manche Bilder als Link zu ganzen Bilderalben dienen. Zum Beispiel bei den ganzen California Tageseinträgen ist das angezeigt Bild nur ein Link zum jeweligen Album für den entsprechenden Abschnitt. Also, nochmal zurück und alle Bilder kucken....

Dienstag, 27. November 2007

Huntin Big Horny (Fortsetzung)

Ich wollte ja noch fortsetzen über was ich da mit Dennis "Burbon" Gasmen so alles im Wald gelabert hab, während wir vergeblich auf Rehe gelauert haben. Vorneweg, ich geb hier nur meine persönliche Meinung wider die von Kentucky, Religion und Republikanern geprägt ist und erwarte nicht, dass das jeder genau so sieht. Insbesondere wenn man mal in Kalifornien war, da sieht die Welt schon ganz anders aus.

Persönlich war ich den USA insgesamt, wie im Moment ein Großteil von Europa, nicht besonders positiv eingestellt. Die ganze Selbstverherlichung (God Bless America steht auf jedem zweiten Auto) gepaart mit dem Bestreben irgendwelche "bedürftigen" Staaten mit der eigenen Vorstellung von Demokratie zu belegen (Pakistan oder Israel), ohne Zurkenntnisnahme der dortigen Verhältnisse und einer schier unglaublichen Ignoranz gegenüber dem Rest der Welt, das ging mir alles ziemlich gegen den Strich und hat sich durch die Zeit hier nicht unbedingt großartig geändert. Fest steht, der Durchschnittsami hat keinen blassen Schimmer was da draußen vor sich geht. Ok, das Land hat 50 Teilstaaten und irgendwo ist immer was los, aber so wenig Auslandsinfos wie man hier bekommt ist schon befremdlich. Darauf angesprochen, bekommt man eben auch zu hören: "We don't care!".

Hier kommt nun mein Jagdkollege ins Spiel, der quasi die Seiten gewechselt hat und vom ignoranten Amerikaner zum interessierten Weltbürger geworden ist. Das interessante hierbei ist, dass er mir erklären konnte, wie es zu dieser Einstellung kommt. Seiner (und meiner) Meinung nach wird sie an der Schule gelehrt, zumindest an den Privatschulen, wie z.B. der lokalen St. Xavier Highschool, die die Kleinigkeit von $8000 im Jahr kostet, also nur den reichen vorbehalten ist. Etwas anders sieht es an den öffentlich Highschools aus, wie z.B. Du Pont Manual wo auch Alexander hingeht, wo durch den Kulturmix an Schülern automatisch eine gewisse Liberalität Einzug hält. In St. X wird man nur reiche, weiße Langzeitamerikaner finden, die nicht mehr so genau wissen, aus welchem Land ihre Vorfahren eigentlich eingewandert sind.

Gelehrt werden in St. X die üblichen Fächer, wie bei uns auch, mit einem kleinen Unterschied. Zwei Fächer finden jeden Tag statt: Englisch und Religion! In Englisch werden fast ausschließlich amerikanische Autoren behandelt. In Religion wird vermittelt, dass es nur eine richtige Weltanschauung gibt. Die Amerikanische, die eben predigt:
  1. God Bless America
  2. Amerika hat die großartigste Demokratie der Welt.
  3. Interesse dich nicht für den Rest da draußen.
Das erinnert mich so ein wenig an das, was meine Eltern über ihren Grundschuluntericht in Geinsheim erzählt haben. Aufgrund des Lehrermangels ist so ziemlich alles ausgefallen, bis auf Religion. 25 Jahre davor haben sie unseren Großeltern an gleicher Stelle auch noch erzählt, dass Deutschland das einzig wahre Land auf diesem Planeten ist. Das haben wir ja nun glücklicherweise beides hinter uns.

Dennis hat damals Bush gewählt und wurde durch die Massenvernichtungslüge (ist in diesem Haushalt hier übrigens auch unbekannt) nachdenklich. Mittlerweile kritisiert er die Bush-Regierung und wünscht sich, er hätte mehr Philosophie in der Schule gehabt, als seine Zeit mit amerikanisch geprägter Religion und Ideologie zu verschwenden.

Fazit
Die Knaben die später mal die Hebel der Macht in der Hand halten werden, sind alle durch eine dieser katholischen Highschools gegangen und wurden somit intensivst mit amerikanischer Ideologie bestrahlt. Ein Chef der auf St.X war, wird immer zuerst einen St.X Absolventen vor allen anderen einstellen, unabhängig von der Qualifikation. Dennoch besteht noch Hoffnung für dieses Land, denn allein in diesem ideologisch verblendeten Haushalt sind immerhin 50% der Nachkommen auf dem Weg der "Besserung".

Es wird definitiv Zeit heimzugehen... =)

Alexander


Mein kleiner Haussklave Alexander hat grade rausgefunden, dass seine Schwester ihren eigenen Blogeintrag hat und er nicht. Nun wurde ich auf Knien angefleht, damit ich auch was über ihn reinsetze. Nun ja, wir sind ja nicht so.

Alexander ist hier nicht nur mein Haussklave, sondern der von allen. Man stelle sich einen Knaben vor, der nur Einsen in der Schule hat, dazu noch blitzgescheit ist (geht ja nicht immer zwingend einher...) und als Priviligien null Freizeit kombiniert mit null Entfaltungsmöglichkeiten genießt. Die Begründung hierfür mag in seiner liberalen Ader liegen.

Zur Erklärung: ich lebe hier seit fast drei Monaten in einem extrem religiösen und extrem republikanischen Haushalt, um nicht zu sagen radikal. Es gibt zu jedem Thema nur zwei richtige Meinungen, die der (Southeast) Kirche und die von George W. Bush und seinen Gefolgsmännern. Das führt dazu, dass Al Gore (hat gerade den Friedensnobelpreis gewonnen) auf eine Stufe mit Forrest Gump gestellt wird (?), dass die Evolution geleugnet wird (ok, hierüber kann man gerne streiten) und das die globale Erwärmung als Erfindung der Medien abgetan wird (darüber eher weniger, oder?). Nebenbei gibt es noch ein paar heftigere Sachen, die ich aber hier nicht schreiben kann, weil ich sonst strafrechtlich verfolgt werden könnte!

Nun, Alexander hat es gewagt, obwohl noch jung an Jahren (14), einigen religiösen und republikanischen Grundsätzen zu widersprechen oder zumindest in Frage zu stellen. Da hier nur eingeschränkte bzw. gar keine Meinungsfreiheit herrscht, ist das quasi ein Sakrileg. Im Moment hat er gerade Hausarrest, weil er in seinem MySpace Account der Gruppe "Legalize Marijuana" beigetreten ist (Privatsphäre gibt es übrigens auch nicht). Er ist großer Beatles-Fan und hat sich wohl an John Lennon's Imagine als politische Grundrichtung orientiert. All das macht Alexander zu meinem persönlichen Helden hier in den USA...

Für die vielen Leser, die des englischen nicht mächtig sind hab ich das mal äußerst frei übersetzt.

Imagine there's no Heaven - Stell dir vor es gäbe keinen Himmel
It's easy if you try - Es ist einfach wenn du es nur versuchst
No hell below us - Keine Hölle unter uns
Above us only sky - Über uns nur Atmosphäre

Imagine all the people - Stell dir all die Leute vor
Living for today - In den Tag lebend

Imagine there's no countries - Stell dir vor es gäbe keine Staaten
It isn't hard to do - Es ist nicht allzu schwer
Nothing to kill or die for - Nichts ist es Wert zu Töten oder zu Sterben
And no religion too - Und auch keine Religion
Imagine all the people - Stell dir all die Leute vor
Living life in peace - In Frieden lebend

You may say that I'm a dreamer - Du kannst sagen ich sei ein Träumer
But I'm not the only one - Aber ich bin nicht der einzige
I hope someday you'll join us - Ich hoffe eines Tages denkst du auch so
And the world will be as one - Und die Welt wird vereint sein

Imagine no possessions - Stell dir vor es gäbe keinen Besitz
I wonder if you can - Ich frag mich, ob du das kannst
No need for greed or hunger - Kein Grund mehr für Gier und Hunger
A brotherhood of man - Eine Gemeinschaft von Menschen
Imagine all the people - Stell dir all die Menschen vor
Sharing all the world - Teilen die ganze Welt

You may say that I'm a dreamer - Du kannst sagen ich sei ein Träumer

But I'm not the only one - Aber ich bin nicht der einzige

I hope someday you'll join us - Ich hoffe eines Tages denkst du auch so
And the world will live as one - Und die Welt wird vereint leben

Samstag, 24. November 2007

Dirk Nowitzki


Weil wir die letzten Tage noch nicht genug gereist sind, haben wir uns am ersten Tag zurück in Louisville direkt ins Auto gesetzt und sind mal eben nach Indianapolis gefahren, um uns im Conseco Fieldhouse Dirk Nowitzki einmal live anzusehen.


Wie schon in ihren letzten beiden Spielen haben die Mavs die erste Halbzeit gründlich in den Sand gesetzt und mit 16 Punkten halbwegs deutlich zurückgelegen. Im Gegensatz zu den letzten Partien konnten sie diese Partie aber nicht mehr zum Ende hin drehen, obwohl sie fünf Minuten vor Schluß zum 98 zu 98 ausgleichen konnten. Dirk wollte grade in der Schlußsekunde zum entscheidenden Dreier ansetzen, da kam ein Pacers-Akteur dazwischen und verhinderte den Last-Minute-Erfolg für die Dallas Mavericks. Neben der tollen Stimmung in der nicht ganz ausverkauften Halle, war das Drumherum alleine sehenswert. Typisch amerikanisch wurde mehr Show als Inhalt geboten und jedes Timeout war ein Festival an Aktivitäten. Angefangen bei den russischen Turnathleten, über die "Smile" Show, bis zum Bodenturnenden Maskottchen, das sich auch nicht scheute 3 Saltos vor dem Dunking per Trampolin zu fabrizieren.


Die Höhepunkte im Spiel waren bis auf die spannende Schlußphase relativ dünn gesäht. Zum einen verhält sich Dirk Nowitzki beim warm machen, wie ein Dreijähriger der nach vier Wochen Hausarrest zum ersten Mal wieder raus darf zum spielen (sorry für die Qualität des Bilds). Das war ein Gehopse und Gelache und Abgeklatsche, herrlich =)


Zum anderen der Trainer der Mavericks: Avery Johnson. Die Regeln beim Basketball sind ja für Leute mit Fußball als Hintergrund nicht so ganz einfach nachzuvollziehen. Irgendwie ist alles ein Foul, reicht schon wenn man den Gegner schief anschaut, außer man hat den Ball und rennt seinen Gegenüber so richtig schön über den Haufen, dann ist der natürlich schuld. Ich überspitz das jetzt mal ein wenig für die Dramatik. Auf jeden Fall war einer der Schiedsrichter weiblich! Hab mir natürlich gleich gedacht, dass wird nix =) So war's dann auch, ab der ersten Minute war Stimmung in der Bude wegen den lustigen und selbst für unsereins nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Schiedsrichter. Avery Johnson war ebenfalls äußerst unzufrieden und hat an der Seitenlinie ein Schauspiel geliefert, das dem Spiel selbst an Unterhaltungswert mehr als ebenbürtig war.


Höhepunkt dann das dritte Viertel (auf sport.ard.de steht zu lesen: Mavericks-Coach Avery Johnson wurde wegen Reklamierens sogar des Feldes verwiesen.) Die Wahrheit ist, er wollte dem ältesten der drei Schiedsrichter an die Gurgel. Hätten drei seiner Spieler ihn nicht davon abgehalten, ich bin mir absolut sicher, er hätte ihm die Gurgel noch auf dem Spielfeld rumgedreht. Da war Stimmung in der Bude, alles springt von den Sitzen auf und feuert den Berserker auch noch an. Im alten Rom kann es nicht viel anders gewesen sein...

Donnerstag, 22. November 2007

Highway Nr.1

Den Abschluß unserer elftägigen Reise durch Kalifornien verbrachten wir relativ gemächlich auf dem berühmten Highway Nr.1 zwischen Los Angeles und San Francisco. Angefangen beim Baywatch Strand in Malibu mit den bekannten Fahrzeugen und Strandhäuschen (nur die Rettungsschwimmerinnen in den roten Badeanzügen haben gefehlt) über die Nobelorte an der Pazifikküste (O.C. California) zurück bis an die Golden Gate Bridge. Immer mit dem Pazifik linker Hand und den Felsen auf der anderen Seite auf einer schön kurvigen Straße Richtung Norden. Gelungener Abschluß eines absolut genialen Trips, den wir jedem nur empfehlen können. Frei nach dem Motto: "In 10 Minuten sieht es hier auch nicht anders aus, also weiter!". Man muß schon gerne viel Zeit im Auto verbringen, 2000 Meilen (macht 3200 Kilometer) und im Schnitt ca. 6 Stunden im Auto pro Tag sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Drei sensationelle und völlig verschiedene Städte, großartige Erlebnis- und Naturparks, sowie die kurvigsten Straßen der Welt waren den Aufwand aber auf jeden Fall wert. Kalifornien eben...

Highway Nr.1

Mittwoch, 21. November 2007

Universal Studios

Absolut empfehlenswert, wenn auch ein wenig teuer. Angefangen bei der Studiotour, wo man gezeigt bekommt, mit wie wenig Aufwand Hollywood unsereins doch verarschen kann. So ziemlich jede Wasserszene ist in dem selben Pool vor dem selben blauen Hintergrund gedreht worden, sieht so ein bißchen aus wie im Autokino. Nächstes Highlight die "Mysteria Lane" bekannt von den Desperate Housewives auf ProSieben. Diese Standardnachbarschaftsumgebung wird auch für jede typisch amerikanische Nachbarschaftsszene verwandt. Also eigentlich sehen wir immer den gleichen Hintergrund nur aus verschiedenen Perspektiven und verschiedenen Beleuchtungen. Lustig wird's beim weißen Hai und in der Metro. Bei dem einen droht das Studiogefährt in den See mit dem Hai zu fallen und bei dem anderen darf man ein Erdbeben "fühlen", um anschließend von ein paar Tausend Liter Wasser umspült zu werden. Sehr schön auch die Jurassic Park Wasserrutsche und das 4D Kino mit den Akteuren von Shrek als Hauptdarsteller.

Universal Studios

Dienstag, 20. November 2007

Los Angeles

Eigentlich wollten wir ja zuerst nach San Diego, aber weil drei Knaben auf einem Sandbuggy meinten sich mit einem Zug anlegen zu müssen, mußten wir nach zwei Stunden Wartezeit irgendwo in der Wüste von Arizona kurzfristig umdisponieren und haben L.A. vorverlegt. Die Stadt der Engel ist irgendwie schwer zu beschreiben, gleichzeitig streßig und relaxt (vor allem wenn man die 14 Millionen Einwohner im Einzugsgebiet bedenkt), gleichzeitig cool und langweilig. Für eine so riesige Stadt ist sie wirklich arm an Höhepunkten, außer den Hollywood Buchstaben und den Sternen am Walk of Fame gibt es nicht wirklich viel zu sehen. Beverly Hills ist zwar hübsch anzuschauen, aber außer sauber gepflegten Rasenflächen gibt es nicht allzuviel zu sehen. Interessanter sind da schon eher die direkt am Pazifik gelegenen Stadtteile, wie z.B. Santa Monica aufgrund der tausend verschiedenen Nationalitäten die dort vereint leben und arbeiten. Gleichzeitig macht all das L.A. aber auch sehr entspannt und angenehm, im Vergleich zu anderen Großstädten. Hollywood dominiert hier eigentlich alles und deshalb geht's morgen auch in die Universal Studios.

Los Angeles

Las Vegas

Hmm, Las Vegas.... wem's gefällt. Mir jedenfalls nicht. Eine Stadt voll mit Bekloppten für Bekloppte gemacht und einfach irgendwie sinnlos. Typisch amerikanisch alles komplett übertrieben und bis ins feinste durchdacht. Zum Beispiel sind die Ausgänge in den Casinos nie beschrieben, damit man sie auch ja nicht findet. Hab mich auch mal im Blackjack versucht und die anfangs investierten 20 Dollar zwischenzeitlich auf 80 hochgeschraubt, um schlußendlich doch alles zu verlieren. Wer mal richtig staunen will, soll da hinfahren, so viel Unfaßbares auf einem Fleck gibt es wahrscheinlich sonst nirgendwo auf dieser Erde. Standesgemäß untergebracht waren wir im Tropicana, direkt gegenüber vom MGM Grand, Excalibur und New York, New York. Richtig toll sind die Achterbahnen vom z.B. New York Hotel, Circus Circus (obwohl für Kinder, dafür mit 4 Loopings in ner Halle) oder dem Sahara (Speed: dauert nur ca. 10 Sekunden, aber die habens in sich). Höhepunkt für mich, der Ausblick vom Stratosphere Tower und der dortige Freefalltower, der sich oben auf der Spitze des Turms befindet (ja Schwesterherz, ich hab es getan!!!). Die Achterbahn, die früher ebenfalls oben auf dem Turm war, wurde vor 2 Jahren durch zwei seltsame Fahrgeschäfte ersetzt die wir nicht wahrgenommen haben. Der Big Shot hat es aber auf jeden Fall in sich =)

Las Vegas

Death Valley

Mit viel Respekt ging es dann am nächsten Tag und einer Nacht in irgendeinem kleinen Motel, irgendwo im nirgendwo Ostkaliforniens weiter ins Tal des Todes. Man soll immer ausreichend Flüssigkeit und Nahrung mitnehmen, da wohl schon öfter mal einer das zeitliche aus purer Leichtsinnigkeit gesegnet hat. Als wir den Osteingang herunterfuhren kam uns auch gleich der erste Fahrradfahrer entgegen. Jedem das seine! Insgesamt war es dann aber wesentlich ungefährlicher als erwartet, was sicherlich an den herbstlichen Temperaturen von nur 30 Grad Celsius lag. Im Sommer schauts da wahrscheinlich schon ganz anders aus. Das Highlight hier ist sicherlich Dantes View, von wo aus man über das gesamte Tal blicken kann.

Death Valley

Montag, 19. November 2007

Sequoia National Park

Nach besagtem Frühstück ging es relativ schnell zum benachbarten Sequoia National Park, der die größten Bäume der Welt beheimatet. Die Bäume sind wirklich gigantisch auch wenn es eventuell auf den Bildern nicht so rüberkommt. Aber noch gigantischer sind die Straßen, zumindest für Fahrer die es gerne kurvig mögen. An zwei Tagen haben wir vier bis fünf mal 4000 Fuß an Höhe gewonnen oder verloren und das fast ohne jeden Raumgewinn. Serpentinen ohne Ende auf Strecken bis zu 20 Meilen länge, da macht das fahren richtig Spaß. Dem aufmerksamen Betrachter ist sicher auch schon unser kleines Fortbewegungsmittel aufgefallen, ein quasi nagelneuer Chrysler Sebring Touring, der bei allem Komfort und Leistungsvermögen für amerikanische Verhältnisse auch noch unglaublich spritsparend ist, ein absolutes Traumauto.

Sequoia

Yosemite National Park

Nach San Francisco ging es zum Yosemite National Park, um gewaltige Landschaften und Wasserfälle anzuschauen. Im Herbst ist das mit dem Wasser so ne Sache, insbesondere nach so einem supertrockenen Sommer wie sie ihn hier hatten. Also keine Wasserfälle, bzw. nur plätschernde Bächlein, dafür aber grandiose Aussichten im ganzen Park insbesondere vom Glacier Point auf das Yosemite Village. Aufgrund der unerwartet hohen Besucherzahlen im November mußten wir kurzfristig ans Südende des Parks, ins Wawona Hotel umquartieren. Definitiv ein Glücksfall, denn das Hotel ist original von 1800 erhalten und wird noch genau so geführt, Ausnahme der Rezeptionscomputer. Der hat dann auch prompt viel Verwirrung gestiftet, denn wir hatten Schlüssel für Zimmer 11, Frühstückscoupons auf den Herren von Zimmer 12 und gebucht waren wir eigentlich auf 13. Egal, sensationelles Frühstück in sensationellem Ambiente.

Yosemite

San Francisco

Die ersten zwei Tage unseres Roadtrips verbrachten wir in San Franisco. Neben der Golden Gate Bridge, Lombard Street, Chinatown und Alcatraz haben wir noch relativ viel Zeit am Pier 39 verstreichen lassen. San Francisco ist wohl die europäischste/internationalste aller amerikanischen Städte, dass macht sie auch besonders angenehm. Das "europäisch" wurde mir auch sogleich von Don bestätigt, der mal eine Zeit hier in der Nähe gelebt hat und meinte, nirgendwo sonst in den USA gäbe es soviele homosexuelle Pärchen wie hier. Nun ja, ob das nun so kennzeichnend für Europa ist sei mal da hingestellt, auf jeden Fall sagt es etwas über den Entwicklungsstand von Kentucky aus. San Francisco hält auf jeden Fall was es verspricht und ist immer eine Reise wert, bis auf das Aquarium of the Bay, das kann man sich getrost sparen.

San Francisco

Donnerstag, 15. November 2007

California

Ganz Kalifornien in 11 Tagen, Niki und ich machen's wahr! Bilder sehr wahrscheinlich ohne Text, weil keine Zeit, gibt es demnächst hier....



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Huntin Big Horny

Letzten Samstag morgen, kurz vor Niki's Ankunft in Cincinnati, war ich mit dem Kollesch Dennis "Bourbon" Gasmen vier Stunden im Wald auf der Lauer gewesen. Weil kein Reh sich blicken ließ hatten wir viel Zeit zum labern und dabei wurde einiges klar. Damit ich nicht vergeß ein bißchen was davon hier niederzuschreiben während ich hier irgendwo in Ostkalifornien, kurz vorm Death Valley im Hotel rumlungere, eröffne ich einfach schon mal den Post.....

Montag, 5. November 2007

DFS Deutsche Flugsicherung

Ab heute ist es offiziell, ab 1.1.2008 geht es wieder zurück zur DFS nach Langen.

Sonntag, 4. November 2007

Redneck Party

Geht man auf Leo.org und läßt sich Redneck übersetzen, bekommt man folgende Antwort: weißer reaktionärer Hinterwäldler. Für Party braucht's keine Übersetzung. Wenn man sich die Leute hier in Kentucky, insbesondere draußen auf dem Land, so anschaut, dann sind die alle irgendwo, irgendwie ein bißchen Rednecks, ausgehend von der Definition. Jetzt muß man sehr vorsichtig sein, wen man hier in Kentucky als Redneck bezeichnet, weil innerhalb von Kentucky bezeichnet man nur Leute als Rednecks die:
  1. Ihren Vorgarten nicht in Ordnung halten.
  2. Schrottreife Autos fahren.
  3. Und das ist entscheidend: Kriminell sind.
Also aus deutscher Sicht war ich an diesem Wochenende auf einer Party mit lauter weißen reaktionären Hinterwäldlern, sprich Rednecks. Aus der Sicht eines Kentuckianers, war ich das nicht, da keine der anwesenden Personen seinen Vorgarten vernachlässigt, ein schrottreifes Auto fährt, oder (und das ist das entscheidende) Kriminell ist.

Jetzt würde ich ja gern bißchen was über die Einzelheiten der Party schreiben, aber leider fällt mir keine einzige mehr ein. Ungelogen war dies die erste Party, bei der ich nach dem "vorglühen" schon jenseits von Gut-und-Böse war. Das ist auch der Grund, warum es keine Bilder von der Party selbst gibt. Das einzige Erinnerungsstück von einem Abend angefüllt mit Jägermeister, Country Songs, Karaoke, Redneck-Bars und Pool und ist dieses Bild vom Kornpflücken am nächsten morgen...

Donnerstag, 1. November 2007

Halloween

Montag, 29. Oktober 2007

Mississipi State vs. University of Kentucky

So, zur Abwechslung wird heute mal wieder ein bißchen was geschrieben. War am Samstag in Lexington (ca. 2 Stunden von Louisville), in der zweitgrößten Stadt von Kentucky ein Football Match kucken. Gespielt haben die ungelisteten (d.h. ziemlich schlechten) Jungs von der Mississippi State University gegen die landesweite Nr. 4: University of Kentucky. Also eigentlich eine klare Sache, dass ist so wie wenn der FC Chisinau gegen Real Madrid in der Champions League antreten darf, spielen zwar in der gleichen Liga, aber irgendwie auch wieder nicht. Das ganze erfolgte auf Einladung von Jennifer Jacobs (siehe Bildmitte neben ihrer Freundin Eileen und ihrem Freund und ehemaligem UK-Spieler Eric (ich hab da übrigens genau so lustige blaue Sachen an)), die wohl zu den größten UK Fans überhaupt gezählt werden kann.


Die UK Fans unterscheiden sich von den U of L Fans (also denen hier aus Louisville) durch ihre Radikalität, so wurde mir zumindest erzählt. Gemerkt hab ich davon nix, nach wie vor ist das Tailgaiting eine unglaublich friedliche Angelegenheit, mit Teilnehmern aus allen Altersklassen und somit eine der wenigen Sachen, wo wir von den Amis mal was lernen könnten. Nun ja, nach zwei Stunden lustigem Tailgating bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und einer Flasche Jacky Daniels (Eric trinkt eigentlich lieber Burbon) gings dann endlich ins Stadion.


Es kam wie es kommen mußte, die Kentucky Wildcats bekamen ordentlich eins auf die Mütze, alle waren ziemlich deprimiert und weil es halt so schweinekalt war, sind wir dann auch zur Halbzeit zurück ins Wohnzimmer von Jennifers Bruder, um dort den Rest der Partie zu verfolgen. Hehe, irgendwie wird das nix mehr mit mir und dem Football. Nach Highschool und College Football kommt als nächstes nur ein NFL Spiel in Frage....

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Erika's German Restaurant

Neben der depressiven Geburtstagsphase gab es auch noch ein Highlight am vergangenen Dienstag: Deutsches Essen in Erika's German Restaurant. Unglaublich wie sehr man das vermißt. Erika ist einigermaßen durchgeknallt, spricht einen ganz furchtbaren Dialekt und kann super kochen.

Erika's German Restaurant

Dienstag, 23. Oktober 2007

Happy Birthday

Mein 27. Geburtstag und es regnet seit 27 Stunden ohne Unterbrechung. Die Wettervorhersage behauptet, dass geht so die nächsten vier Tage weiter. Langsam werd ich depressiv...

Montag, 22. Oktober 2007

Wochenende auf der Farm

Harley - Quad - Pool - Ligretto - Kentucky - Natur - Pferde - Lagerfeuer

Farm Quad Bike Weekend

Harley Davidson

Ich würd ja gern was übers cruisen mit der Harley schreiben, aber ich bin im Moment zu faul, hab morgen Geburtstag (bei euch ist es schon soweit) und außerdem haben die von Harley Davidson das schon perfekt ausgedrückt...

Great Harley Davidson Film - Harley-Davidson: Live by it

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Sonntag, 14. Oktober 2007

Bike Weekend Bilder + Video

Bike Weekend

Bike Weekend

Hab mir am Freitag morgen von so einem Typ aus Indiana ein Motorrad fürs Wochenende geleast. Nachdem ich auf dem Certicell Parkplatz eine Runde mit Marc Cannon's Harley Imitation gedreht hatte, wurde mir klar, dass nach 7 Jahren Pause ein wenig Training von Nöten ist, bevor ich auf den Florida Trip gehen kann. Also die kleinste Maschine ausgesucht, eine 250er Honda, und am Freitag mit Marc durch den Süden von Indiana und Louisville gekurvt. Alles wunderbar, ist wie Fahrrad fahren, verlernt man einfach nicht.


Gestern wollte ich dann ca. 50 Meilen gen Süden nach Hodgenville fahren, um mir die Geburtsstätte von Abraham Lincoln anzusehen. Nach dem die 10°C endlich überschritten waren (momentan wird's nachts extrem kalt) machte ich mich also allein auf den Weg in die Provinz. Soweit alles gut, zwischendurch mal nen Zwischenstop an der Hütte gemacht, in der Lincoln zwischen 1811 und 1816 mit seinen beiden Geschwistern und seinen Eltern gelebt hat.


Nach ca. 100 Minuten war ich dann in Hodgenville, einer absolut typischen Kleinstadt, die eigentlich nur aus einer großen Kreuzung besteht, in deren Mitte auf einem Sockel Abraham Lincoln thront. Es gibt exakt eine Sehenswürdigkeit in Hodgenville, nämlich das Lincoln Museum, kostet 3 Dollar Eintritt und man ist in ca. 30 Minuten durch, ohne etwas Interessantes gesehen zu haben. Warum ich das alles so genau erzähle? Weil ich die nächsten vier Stunden in Hodgenville gestrandet war, da sich die Batterie des Mopeds vollständig entleert hatte.

Also den Hoosier-Daddy-Motorverleih-Typ angerufen, der mir in seinem Indiana Akzent erklärt, dass man da nur mal an der Batterie die Kontakte festziehen müßte und dann geht das schon wieder. Ich also in den nächsten Laden, mir nen Schraubenzieher besorgt und angefangen zu schrauben. Wer mich kennt weiß, Handwerk ist nicht gerade meine Stärke =) Nach ca. 10 Minuten war das halbe Dorf zusammen gelaufen und stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Doch leider war durch festziehen der Kontakte auch nichts zu machen, die Batterie war halt einfach tot. Also ca. 25 mal mit dem Hoosier-Typ telefoniert, bis der sich endlich auf den Weg machte und nach ca. 2-stündiger Fahrt mit einer Ersatzmaschine parat stand. Exakt gleiche Maschine, gleiches Modell und exakt gleiches Problem: Batterie tot!

Ab dem Zeitpunkt hab ich mich wieder ins Lincoln Museum verabschiedet, wo ich auch schon die letzten zwei Stunden verbracht hatte, um mich weiter mit dem Museumsleiter George Thomas zu unterhalten. Nach einer weiteren Stunde kam dann der Hoosier-Typ und meinte wir können fahren. Fragt mich nicht wie, er hat das Teil wieder zum laufen gebracht. Ich also hinter ihm her, die anderthalb Stunden nach Indiana gerast, mittlerweile wurde es schon dunkel und was fehlt noch? Genau Regen!

Also alles in allem war es ein geiler Tag. Den Leiter vom Lincoln Museum in Hodgenville, Kentucky lernt man nicht alle Tage kennen und zudem ist mein neues Bike (Ersatz für die wenig zuverlässigen 250er) der absolute Hammer.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Deanna's funny Day

Heute wurde mir plötzlich klar, dass mein Englisch doch ein wenig besser geworden ist und nicht nur sinnlos vor sich hin stagniert. Die Ursache ist so simpel, dass es erst ein wenig gedauert hat, bis ich es selbst kapiert habe: Humor! Humor ist ja nicht immer so ganz einfach, selbst in der eigenen Sprache, nie offensichtlich, oft versteckt in 1000 verschiedenen Variationen, geschweige denn in einer anderen Sprache. Erst ging es los mit einem Typen im Radio namens "Weird Al" der ca. 5 Minuten über eine Bestellung an einem Drive-In mit seiner Frau auf dem Beifahrersitz philosophierte, gefolgt von einer ganzen Ladung von "schlauen" Sprüchen von Deanna. Zur Erklärung: Deanna ist die Tochter von Don und Christy (den Leuten bei denen ich hier wohne), 16 Jahre alt, darf seit ca. 5 Wochen Auto fahren, ist Cheerleaderin und nicht gerade wissbegierig (ganz im Gegensatz zu ihrem Bruder).

Ein kleiner Auszug von heute:
  • Hier sind ja zwei Kühe, namens BigMac und Whopper, ratet mal wer ihnen die Namen verpaßt hat!?
  • Aussage zu der einen Kuh die wohl bald geschlachtet wird: "I can't wait till we kill that cow."
  • Gerade beim Einkäufe im Kühlschrank verstauen, fällt ihr ein ca. 5kg schweres Stück rohes Fleisch in die Hände: "Hmmmmm, looks good!".
  • Hab "ausversehen" Bio-Eier gekauft, kam es zu mittelschweren Diskussionen, ob das Sinn macht. Deanna: "I like the taste of factory eggs!".

Sonntag, 7. Oktober 2007

Hochzeit auf amerikanische Art

Der eigentliche Anlaß für den Trip nach Washington war ja die Hochzeit von Sarah Mulhall und John Adelman. Also ging es am dritten Tag auch gegen 12 Uhr recht entspannt Richtung letzte Vorbereitungen zur Hochzeit: duschen, rasieren, feine Klamotten (hatte ich natürlich keine), usw. man kennt das ja. Die erste Überraschung als mich Großonkel Don (bei dem wohn ich hier) fragte: "Und was machen wir heut abend?". Ähhhhh, Hochzeit!?!?! Antwort: "Ne, die ist da längst vorbei!". Ja klar, die Hochzeitszeremonie an sich, aber was ist mit der Party danach? Gibt es nicht! Unglaublich aber wahr, nachdem sich alle 120 Minuten in der "Kirche" (Lagerhalle mit nem Kreuz auf dem Dach) zu Tode gelangweilt haben (und das trotz eines gut aufgelegten katholischen Priesters!!! der auf dem Tanzparkett mit Abstand der beste war) ging es zu einem 3-stündigen Dinner mit zahlreichen Reden von Freunden und Verwandten, ein wenig Tanz und schwupp, das wars. Um 20 Uhr gehen alle heim. Als ich denen erzählte, dass Hochzeiten "normalerweise", da bei uns aufem Dorf, mindestens bis zum Sonnenaufgang gehen, konnten die das nicht so recht glauben. Nun ja, was solls, andere Ländere andere Sitten.

Interessanter wurden dann schon die Tischgespräche, wobei sich mal wieder zeigt wie unglaublich wenig selbst halbwegs gebildete Amerikaner über Deutschland, Europa und den Rest der Welt wissen. Fragen wie: "Wie heißt euer aktueller König?", oder: "Wie lebt es sich so, in einem geteilten Staat?" sind irgendwie schwer zu beantworten. Wenn die Fragen dann aber von einer Geschichtslehrerin!!! kommen, tut mir leid, fällts mir schwer nicht aus allen Wolken zu fallen. Die nette Frau Geschichtslehrerin ist dann aber aus allen Wolken gefallen, als ich erzählt habe, dass in Deutschland kaum noch jemand in die Kirche geht =) Aber sie können halt auch nix dafür, in den Medien gibt es nix, aber auch gar keine Berichte über Dinge im Ausland, höchstens mal lustige Randnotizen über die Geschehen in Birma und Südafrika, über die ich nur dank www.tagesschau.de informiert bin. Ansonsten sieht man nur Berichte über O.J.Simpsons neueste Dummheiten und Britney Spears Kreuzzug zur Selbstzerstörung. Schwamm drüber, sind alles sehr nette Menschen und deshalb hier ein Foto von der ganzen Mulhall Bande inklusive meiner Person.

Wen es interessiert, nach der Hochzeit sind wir dann beinahe geschlossen (also die Mulhalls) nochmal nach Washington D.C. gefahren (ca. 50km entfernt von der Hochzeit) und haben uns die restlichen Sehenswürdigkeiten im Dunkeln angeschaut. Leider mag meine Kamera keine Dunkelheit, deshalb gibt's auch keine Bilder davon.

Vor dem Abflug waren wir dann noch auf dem Arlington Cemetery, dem Friedhof für alle möglichen Soldaten, die im Krieg gefallen sind, inklusive dem Grab des Unbekannten Soldaten und von John F. Kennedy. Jeder von euch hat den Friedhof schon mal gesehen und zwar in der Eröffnungsszene von "Der Soldat James Ryan" kurz bevor das Gemetzel am Omaha Beach los geht.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Washington D.C.

Bilder sagen manchmal mehr als 1000 Worte, also klickt auf das Bild....

Washington

Dienstag, 2. Oktober 2007

Lustige Randnotizen

Zwei lustige Randnotizen über Begegnungen mit "Durchschnitts-Amis":
  1. Kurz vor dem Tailgating Event war ich mit Brad in einer Apotheke zum Bier holen! Jede Apotheke hat eine Lizenz zum Alkohol verkaufen, also tun sie das auch im großen Stil. Die Apotheken allgemein sind eher so Richtung Supermarkt einzustufen und standardmäßig mit Drive-In ausgestattet. Also rein in die "Apotheke", hin zu den Kühltheken und Bier ausgesucht (Budweiser). Damit zur Kasse zum bezahlen, fragt mich die "freundliche" Lady doch nach meinem Ausweis. Ok, kein Problem, erklär ihr vorher noch, dass ich aus Deutschland komme und sie wahrscheinlich mit meinem Ausweis nur wenig anfangen kann. Sie irgendwas vor sich hin genuschelt, will den Ausweis sehen, alles kein Problem. Reich ich ihr das gute Stück, schreit sie noch im selben Moment durch den ganzen Laden: "Can i read f***ing spanish!?"....
  2. Gestern mit Deanna bei Steak'n Shake gewesen, nach diversen Empfehlungen soll es dort die besten Burger geben. Kann ich nur bestätigen! Ich also meinen Double-Steak-Burger mit Pommes (es gibt dort übrigens keine Steaks!) bestellt, rasselt die gute Frau ein Sermon herunter, wie ich denn meinen Burger gerne hätte (jede Zutat einzeln zu- oder abbestellbar) und ich versteh natürlich nur Bahnhof. Kurze Erklärung, dass ich aus Deutschland komme und mich mit den Restaurant Vokabeln nicht so gut auskenne und ob sie das nochmal langsam wiederholen könne. Kuckt sie mich an, wie ein 3-jähriges leicht zurückgebliebenes Kind und sagt: "Ohhhhh, so you only speak little english?". Bestellung fertig aufgenommen und ab. Nach ca. 5 Minuten wieder da und fragt mich höchst interessiert: "So, you spoke german over there?". Ehmm ja, in Deutschland wird normalerweise deutsch gesprochen, immer noch kein Problem. Was weiß ich, was für eine Sprache in Singapur gesprochen wird. Und dann kam es beste, ruft sie ihre Kollegin zu sich und stellt sie mir vor: "Das ist "Olga", kam vor sieben Jahren aus Rußland und konnte gar kein Englisch!". Okay, "Hi Olga". Kurze Pause, dann die Bedienung wieder: "And in the kitchen we have a lot of africans, they don't speak any english at all!". Dafür gab's dann auch nur ein Dollar Trinkgeld =)

Montag, 1. Oktober 2007

Tailgating

Tailgating! Kennt das jemand? Also ich hab bis Freitag noch nie davon gehört und mußte feststellen, da hab ich ehrlich was verpaßt. Kurz zur Erklärung, ein Tailgate ist die Ladeklappe von so einem PickUp Truck, wie ihn hier beinahe jeder fährt. Tailgating ist also, wenn man sich ca. vier Stunden vor einem Football Match (oder auch andere Sportarten) trifft, die Klappe runtermacht draufsetzt und sich auf das Spiel "vorbereitet". In der Praxis sieht das dann so aus, das der ganze Parkplatz voll ist mit Autos und Menschen (ca. 40.000), alle durcheinander Grillen, Footbälle durch die Gegend werfen (schert keinen, wenn die auf die Autos dotzen), sich besaufen und Corn Hole spielen. Alle haben ihre volle Camping-BBQ-Ausrüstung dabei und in der Luft liegt der Duft von gegrilltem Fleisch. Corn Hole ist ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem man aus ca. 15 Metern Entfernung mit einem Handteller großen Säckchen gefüllt mit Korn ein ca. 10 cm großes Loch treffen muss. Gespielt wird immer 2 gegen 2 und je höher der Pegel, desto amüsanter wird's....
Nun ja, nach 4h und was weiß ich wieviel Bier, ab und zu mal unterbrochen von ein wenig Bourbon (Kentucky ist Ursprungsland von 90% des weltweit konsumierten Bourbons) und Wein (gefärbtes Wasser), kam es dann endlich zum Spiel. Leider hat es nur ca. 10 Minuten gedauert bis die Stadionsicherheit auf unser geschmuggeltes Bier aufmerksam wurde und wir von 6 Cops eskortiert das Stadion wieder verlassen mußten. Sensationelles Stadion, überhaupt keine Atmosphäre (in amerikanische Stadien wird nicht gesungen, wir haben's trotzdem versucht, vielleicht sind wir auch deshalb rausgeflogen) und 45.000 Zuschauer bei einem Football Match zweier Highschool Mannschaften. Das ist so, wie wenn ein Rüsselsheimer Gymnasium gegen ein Groß-Gerauer Gymnasium spielen würde und 45.000 Menschen würden dem beiwohnen. Die Bilder wurden alle mit dem iPhone gemacht. Der Aufmerksame Betrachter bemerkt sicherlich, dass sich die Schärfe der Aufnahmen automatisch der Sehschärfe des iPhone-Bedieners anpasst, deshalb ist die Stadionaufnahme auch ein wenig unscharf. Auf jeden Fall ein sensationelles Erlebnis, deshalb vielen Dank an Brad, Mike und Andrea Mulhall die mir die hohe Kunst des Tailgatings nahe gebracht haben.

Donnerstag, 27. September 2007

Erste Woche (Fortsetzung)

Verkehr:
Schon mal bei 120 km/h links von einem LKW überholt worden? Nein? Macht kein Spaß! Im allgemeinen geht man ja davon aus, dass in den USA nicht ganz so schnell gefahren werden darf, doch das kann ich wahrlich nicht bestätigen. Es gibt zwar Geschwindigkeitsbegrenzungen überall und die sind auch relativ niedrig einzustufen, aber es hält sich keiner dran. Scheinbar ist die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden dermaßen gering, dass sich kein Mensch drum schert. Rechts überholen, gar kein Problem und auch an der Tagesordnung, aber insgesamt wird sehr viel entspannter gefahren. Kaum hupen, kaum Gesten nach mißglückten Manövern (ja, ich hatte ein paar zu Beginn =) ) und irgendwie alles sehr relaxt, solange man nicht in die Innenstadt möchte. Bei 5 Spuren in beide Richtungen kommt man sich in einem kleinen Toyota Corolla schon ziemlich verloren vor, gegenüber den ganzen Trucks und PickUps und was weiß ich noch was alles.

Geplantes:
Bin gerade dabei meinen ersten Trip zu planen, also eigentlich den Zweiten, weil nächste Woche gehts nach Washington D.C. zur Hochzeit von Don's Bruder und natürlich auch zum Sightseeing. Mein eigentlicher erster Trip soll mich auf einer Harley durch den Südosten Amerikas führen. Dabei begleiten wird mich einer von Don's Kollegen von Certicell der in der Gegend von Nashville lebt und öfters mal auf solche Touren geht. Leider verweilt der gerade in Hong Kong, also kann es mit den richtigen Planungen erst los gehen, wenn er wieder hier ist. Ursprünglich wollte ich zwei Wochen auf Reisen gehen, aber so wie es ausschaut wird das wohl aus diversen Gründen nix werden. Nun ja, auch egal, wir sind ja flexibel und von daher geht es wohl nur eine Woche von Nashville nach Florida und wieder zurück. Wer mal einen Blick auf meinen vollkommen unrealistischen 2-Wochen-Plan werfen möchte, kann dies hier tun. Ebenfalls aufgelistet sind die Touren nach Washington und nach Kalifornien. Alle Infos werden realistischer, sobald die Touren erfolgt sind und ich weiß wo ich war.....

Sonntag, 23. September 2007

Erste Woche

So Kinders, die erste Woche ist fast rum und soweit ist eigentlich alles in Butter. Zu Berichten gibt es hauptsächlich Geographisches, Kulinarisches, Musikalisches, Sportliches, Verkehrstechnisches und Geplantes.

Geographie:
Wer nicht so genau weiß, wo Kentucky und Louisville eigentlich liegen, der sei auf diese Seite verwiesen. Kentucky ist gleichzeitig der nördlichste Südstaat und der südlichste Nordstaat. Das erklärt auch, wieso während des Bürgerkriegs die Präsidenten beider Parteien aus Kentucky stammen konnten: Abraham Lincoln und Jefferson Davis. Kentucky ist bekannt für drei Dinge: Pferde (die gibts hier wirklich an jeder Ecke) inklusive Kentucky Derby, Bourbon (ist mehr im Süden, hab ich noch gar nix gesehen) und Bluegrass, also blaues Gras (eine Legende, gibt es eigentlich nicht wirklich bis auf die Musik). In ganz Kentucky leben etwas mehr als vier Millionen Menschen, dass auf einer Fläche, die ungefähr halb so groß ist wie Deutschland und davon eine Million alleine in Louisville. Ich bin hier also mitten auf dem Land und nach einer halben Stunde mit dem Auto in der 16.-größten Stadt der USA. In Louisville sieht man sowohl die typischen Südstaatenhäuser, als auch die Einflüsse aus dem Norden, was der Stadt ihren ganz eigenen Flair geben soll.

Kulinarisches:
Das mit dem Essen ist hier natürlich so eine Sache, fast alles schmeckt superlecker, aber das Fett trieft nur so aus allem heraus. Man muss sich einfach von der Vorstellung trennen, dass Fast-Food eine maximal Einmal-im-Monat Sache ist, denn es gehört wirklich zur Alltagsküche dazu. Nach chinesisch, mexikanisch, BBQ, usw. ging es gestern einfach nicht mehr und mein Körper hat geradezu nach einem leichten Salat geschrien. Sowas ist hier aber gar nicht so leicht zu bekommen, also mußte ich mich mit einem Slow-roasted chicken und allerlei Gemüse mit Reis zufrieden geben. Nach ca. einer Stunde Wartezeit kam es dann auch endlich (der Reis war ausgegangen) und entschädigte für alles. Beim nächsten Mal, wird das Bild nachgeliefert...

Musik:
Meine Verwandten hier haben ein Schlagzeug und ich wollte ja schon immer Schlagzeug lernen, also sitze ich jeden Tag ca. eine Stunde vor dem Gerät und bringe mir selbst ein paar Sachen bei. Wer das auch mal versuchen möchte, sei auf diese Seite hier verwiesen. Ich bin bei Lesson 2, dem zweiten Teil. Das tolle ist, man bräuchte nicht mal ein Schlagzeug, um die ersten Lektionen zu lernen, aber mit macht es natürlich mehr Spaß. Wenn ich mal was vorführbares fertig hab, gibt es eventuell auch mal ein Video zum sehen und hören =)

Sport:
American Football! Sehr interessant, jetzt wo ich endlich mal die Regeln einigermaßen kapiert hab. Das erste Spiel, das ich gesehen hab, war das von meinem Cousin Alexander, der für sein Middleschool (Realschule?) Team "Manual" gegen "St. X" nur 38:22 verloren hat. "St. X" hat ca. 5000 Schüler und Manual ca. 500, das hat sich dann auch am Rand widergespiegelt. Das Team "St. X" bestand aus ca. 100 Spielern (es gibt da so verschieden Teams im Team: Offense, Defense, Special Team, usw.) und "Manual" ca. 30. Noch interessanter war das Stadion in dem das ganze stattfand. Also wir reden hier von 13 bis 14-jährigen Knaben und das Stadion hatte ungefähr so die Dimension vom Böllenfalltor in Darmstadt, nur alles sehr modern mit Mega-Flutlichtanlage, einer riesigen Anzeigetafel und allem drum und dran halt. Das zweite Spiel war im Fernsehen und zwar College-Football, eine Riesensache hier, fast genau so wichtig wie die NFL, also die Profis. Da spielen die einzelnen Universitäten gegeneinander, die Spieler sind Stars, verdienen aber kein Geld, sondern bekommen nur ihr Studium bezahlt und werden eventuell mal Profis. Die Mannschaft von Louisville, die Cardinals, haben gestern ihr erstes Heimspiel seit 2003! verloren...
Fussball (also Soccer) kennt hier wirklich keiner und wenn dann nur als "Kleine-Mädchen" Sportart. Nichtsdestotrotz hab ich eine Möglichkeit gefunden meinem Sport weiter nachzugehen und nachher um 1 Uhr mein erstes Spiel. Davon irgendwann mehr....

Montag, 17. September 2007

Erster Tag

So, der erste Tag is rum, für Bilder hat's noch nicht gereicht und eigentlich wollt ich so schnell auch gar nix posten, aber es fängt schon mal so geil an, dass muss ich jetzt um 4:08 Uhr Heimatzeit und nach 22h wach einfach noch los werden. Im Gegensatz zum letzten Mal gar kein Problem bei der Einreise, keine verpaßten Flüge, keine langen Interviews mit Homeland Security und auch der Zoll wollte nix von mir wissen. Danach ab in die Villa, kurzes "Hallo" mit den Hunden, die sich offensichtlich noch an mich erinnern können und dann Kühe und Pferde füttern! Hehe, ja, genau so isses, drei Pferde (hab ich natürlich Angst vor) und zwei Kühe (die sind toll) und ich fühl mich wie bei "Ferien auf dem Bauernhof". Gar kein Problem, macht ja Spaß und vor allem muss es ja einer machen, wenn sonst keiner zu Hause ist, was wohl öfter mal vorkommen kann. Danach lecker Essen und bißchen Präsente verteilt, meinen Flügel schön heimisch eingerichtet, mit Deutschlandflagge, Nationaltrikot und Geusemer Kerb Zubehör (da kommt auch garantiert so schnell kein Heimweh auf) und dann wird mir mein USA-Handy überreicht. Wie kann's auch anders sein, es ist natürlich ein iPhone.

PS: Bilder wurden nachträglich eingefügt

Freitag, 14. September 2007

Heimat

Kaum ist die 10. Kerb vorüber und man hat sich an den normalen Alltag wieder gewöhnt, steht die nächste große Umstellung schon an. Am 17. September, um 8.25 Uhr verlasse ich vom Frankfurter Flughafen aus die Heimat und fliege über Chicago nach Louisville Kentucky, mein Aufenthaltsort für die nächsten 90 Tage. Alles Interessante, Notwendige, Überflüssige zu dieser Reise wird es dann hier zum nachlesen geben.