Sonntag, 14. Oktober 2007

Bike Weekend

Hab mir am Freitag morgen von so einem Typ aus Indiana ein Motorrad fürs Wochenende geleast. Nachdem ich auf dem Certicell Parkplatz eine Runde mit Marc Cannon's Harley Imitation gedreht hatte, wurde mir klar, dass nach 7 Jahren Pause ein wenig Training von Nöten ist, bevor ich auf den Florida Trip gehen kann. Also die kleinste Maschine ausgesucht, eine 250er Honda, und am Freitag mit Marc durch den Süden von Indiana und Louisville gekurvt. Alles wunderbar, ist wie Fahrrad fahren, verlernt man einfach nicht.


Gestern wollte ich dann ca. 50 Meilen gen Süden nach Hodgenville fahren, um mir die Geburtsstätte von Abraham Lincoln anzusehen. Nach dem die 10°C endlich überschritten waren (momentan wird's nachts extrem kalt) machte ich mich also allein auf den Weg in die Provinz. Soweit alles gut, zwischendurch mal nen Zwischenstop an der Hütte gemacht, in der Lincoln zwischen 1811 und 1816 mit seinen beiden Geschwistern und seinen Eltern gelebt hat.


Nach ca. 100 Minuten war ich dann in Hodgenville, einer absolut typischen Kleinstadt, die eigentlich nur aus einer großen Kreuzung besteht, in deren Mitte auf einem Sockel Abraham Lincoln thront. Es gibt exakt eine Sehenswürdigkeit in Hodgenville, nämlich das Lincoln Museum, kostet 3 Dollar Eintritt und man ist in ca. 30 Minuten durch, ohne etwas Interessantes gesehen zu haben. Warum ich das alles so genau erzähle? Weil ich die nächsten vier Stunden in Hodgenville gestrandet war, da sich die Batterie des Mopeds vollständig entleert hatte.

Also den Hoosier-Daddy-Motorverleih-Typ angerufen, der mir in seinem Indiana Akzent erklärt, dass man da nur mal an der Batterie die Kontakte festziehen müßte und dann geht das schon wieder. Ich also in den nächsten Laden, mir nen Schraubenzieher besorgt und angefangen zu schrauben. Wer mich kennt weiß, Handwerk ist nicht gerade meine Stärke =) Nach ca. 10 Minuten war das halbe Dorf zusammen gelaufen und stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Doch leider war durch festziehen der Kontakte auch nichts zu machen, die Batterie war halt einfach tot. Also ca. 25 mal mit dem Hoosier-Typ telefoniert, bis der sich endlich auf den Weg machte und nach ca. 2-stündiger Fahrt mit einer Ersatzmaschine parat stand. Exakt gleiche Maschine, gleiches Modell und exakt gleiches Problem: Batterie tot!

Ab dem Zeitpunkt hab ich mich wieder ins Lincoln Museum verabschiedet, wo ich auch schon die letzten zwei Stunden verbracht hatte, um mich weiter mit dem Museumsleiter George Thomas zu unterhalten. Nach einer weiteren Stunde kam dann der Hoosier-Typ und meinte wir können fahren. Fragt mich nicht wie, er hat das Teil wieder zum laufen gebracht. Ich also hinter ihm her, die anderthalb Stunden nach Indiana gerast, mittlerweile wurde es schon dunkel und was fehlt noch? Genau Regen!

Also alles in allem war es ein geiler Tag. Den Leiter vom Lincoln Museum in Hodgenville, Kentucky lernt man nicht alle Tage kennen und zudem ist mein neues Bike (Ersatz für die wenig zuverlässigen 250er) der absolute Hammer.