Samstag, 24. November 2007

Dirk Nowitzki


Weil wir die letzten Tage noch nicht genug gereist sind, haben wir uns am ersten Tag zurück in Louisville direkt ins Auto gesetzt und sind mal eben nach Indianapolis gefahren, um uns im Conseco Fieldhouse Dirk Nowitzki einmal live anzusehen.


Wie schon in ihren letzten beiden Spielen haben die Mavs die erste Halbzeit gründlich in den Sand gesetzt und mit 16 Punkten halbwegs deutlich zurückgelegen. Im Gegensatz zu den letzten Partien konnten sie diese Partie aber nicht mehr zum Ende hin drehen, obwohl sie fünf Minuten vor Schluß zum 98 zu 98 ausgleichen konnten. Dirk wollte grade in der Schlußsekunde zum entscheidenden Dreier ansetzen, da kam ein Pacers-Akteur dazwischen und verhinderte den Last-Minute-Erfolg für die Dallas Mavericks. Neben der tollen Stimmung in der nicht ganz ausverkauften Halle, war das Drumherum alleine sehenswert. Typisch amerikanisch wurde mehr Show als Inhalt geboten und jedes Timeout war ein Festival an Aktivitäten. Angefangen bei den russischen Turnathleten, über die "Smile" Show, bis zum Bodenturnenden Maskottchen, das sich auch nicht scheute 3 Saltos vor dem Dunking per Trampolin zu fabrizieren.


Die Höhepunkte im Spiel waren bis auf die spannende Schlußphase relativ dünn gesäht. Zum einen verhält sich Dirk Nowitzki beim warm machen, wie ein Dreijähriger der nach vier Wochen Hausarrest zum ersten Mal wieder raus darf zum spielen (sorry für die Qualität des Bilds). Das war ein Gehopse und Gelache und Abgeklatsche, herrlich =)


Zum anderen der Trainer der Mavericks: Avery Johnson. Die Regeln beim Basketball sind ja für Leute mit Fußball als Hintergrund nicht so ganz einfach nachzuvollziehen. Irgendwie ist alles ein Foul, reicht schon wenn man den Gegner schief anschaut, außer man hat den Ball und rennt seinen Gegenüber so richtig schön über den Haufen, dann ist der natürlich schuld. Ich überspitz das jetzt mal ein wenig für die Dramatik. Auf jeden Fall war einer der Schiedsrichter weiblich! Hab mir natürlich gleich gedacht, dass wird nix =) So war's dann auch, ab der ersten Minute war Stimmung in der Bude wegen den lustigen und selbst für unsereins nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Schiedsrichter. Avery Johnson war ebenfalls äußerst unzufrieden und hat an der Seitenlinie ein Schauspiel geliefert, das dem Spiel selbst an Unterhaltungswert mehr als ebenbürtig war.


Höhepunkt dann das dritte Viertel (auf sport.ard.de steht zu lesen: Mavericks-Coach Avery Johnson wurde wegen Reklamierens sogar des Feldes verwiesen.) Die Wahrheit ist, er wollte dem ältesten der drei Schiedsrichter an die Gurgel. Hätten drei seiner Spieler ihn nicht davon abgehalten, ich bin mir absolut sicher, er hätte ihm die Gurgel noch auf dem Spielfeld rumgedreht. Da war Stimmung in der Bude, alles springt von den Sitzen auf und feuert den Berserker auch noch an. Im alten Rom kann es nicht viel anders gewesen sein...