Persönlich war ich den USA insgesamt, wie im Moment ein Großteil von Europa, nicht besonders positiv eingestellt. Die ganze Selbstverherlichung (God Bless America steht auf jedem zweiten Auto) gepaart mit dem Bestreben irgendwelche "bedürftigen" Staaten mit der eigenen Vorstellung von Demokratie zu belegen (Pakistan oder Israel), ohne Zurkenntnisnahme der dortigen Verhältnisse und einer schier unglaublichen Ignoranz gegenüber dem Rest der Welt, das ging mir alles ziemlich gegen den Strich und hat sich durch die Zeit hier nicht unbedingt großartig geändert. Fest steht, der Durchschnittsami hat keinen blassen Schimmer was da draußen vor sich geht. Ok, das Land hat 50 Teilstaaten und irgendwo ist immer was los, aber so wenig Auslandsinfos wie man hier bekommt ist schon befremdlich. Darauf angesprochen, bekommt man eben auch zu hören: "We don't care!".
Hier kommt nun mein Jagdkollege ins Spiel, der quasi die Seiten gewechselt hat und vom ignoranten Amerikaner zum interessierten Weltbürger geworden ist. Das interessante hierbei ist, dass er mir erklären konnte, wie es zu dieser Einstellung kommt. Seiner (und meiner) Meinung nach wird sie an der Schule gelehrt, zumindest an den Privatschulen, wie z.B. der lokalen St. Xavier Highschool, die die Kleinigkeit von $8000 im Jahr kostet, also nur den reichen vorbehalten ist. Etwas anders sieht es an den öffentlich Highschools aus, wie z.B. Du Pont Manual wo auch Alexander hingeht, wo durch den Kulturmix an Schülern automatisch eine gewisse Liberalität Einzug hält. In St. X wird man nur reiche, weiße Langzeitamerikaner finden, die nicht mehr so genau wissen, aus welchem Land ihre Vorfahren eigentlich eingewandert sind.
Gelehrt werden in St. X die üblichen Fächer, wie bei uns auch, mit einem kleinen Unterschied. Zwei Fächer finden jeden Tag statt: Englisch und Religion! In Englisch werden fast ausschließlich amerikanische Autoren behandelt. In Religion wird vermittelt, dass es nur eine richtige Weltanschauung gibt. Die Amerikanische, die eben predigt:
- God Bless America
- Amerika hat die großartigste Demokratie der Welt.
- Interesse dich nicht für den Rest da draußen.
Dennis hat damals Bush gewählt und wurde durch die Massenvernichtungslüge (ist in diesem Haushalt hier übrigens auch unbekannt) nachdenklich. Mittlerweile kritisiert er die Bush-Regierung und wünscht sich, er hätte mehr Philosophie in der Schule gehabt, als seine Zeit mit amerikanisch geprägter Religion und Ideologie zu verschwenden.
Fazit
Die Knaben die später mal die Hebel der Macht in der Hand halten werden, sind alle durch eine dieser katholischen Highschools gegangen und wurden somit intensivst mit amerikanischer Ideologie bestrahlt. Ein Chef der auf St.X war, wird immer zuerst einen St.X Absolventen vor allen anderen einstellen, unabhängig von der Qualifikation. Dennoch besteht noch Hoffnung für dieses Land, denn allein in diesem ideologisch verblendeten Haushalt sind immerhin 50% der Nachkommen auf dem Weg der "Besserung".
Es wird definitiv Zeit heimzugehen... =)