Mittwoch, 12. Dezember 2007

Bald geht's Heim!!!

Nur noch 48 Stunden USA und dann geht es nach drei langen, interessanten und abwechslungsreichen Monaten wieder zurück in die Heimat. Die Tage im Moment sind geprägt von den letzten Vorbereitungen, Weihnachtsgeschenke kaufen und Koffer packen. Nebenbei geht es mir auch noch ein wenig dreckig, was wohl mit dem letzten Samstag, einem Liter deutschem Jägermeister (deutlich stärker als der Fusel hier) und reichlich Bier zusammen hängen mag.

Nächste Woche wird's dann hoffentlich ein wenig entspannter, mal abgesehen von dem zweitages Trip nach Wolfsburg in die Autostadt für meinen alten Arbeitgeber WSP. Bin auch mal gespannt wie meine Wohnung aussieht, die Nicole in meiner Abwesenheit mit Freunden und Verwandten, dankenswerter Weise teilrenoviert hat und ab 1.1.2008 offiziell nicht mehr "allein" meine Wohnung sein wird. Außerdem gibt es am Sonntag gleich mal lecker Essen, daheim wie bei Muttern, von meiner Mutter. Herrlich!

So könnte der Samstag aussehen:
  • 14 Uhr Landung in Frankfurt
  • 15 Uhr Kleinster Weihnachtsmarkt der Welt am Edeka
  • 16 Uhr Weihnachtsmarkt im Hoflädchen Scherer
  • 20 Uhr Weihnachtsfeier FC Germania Leeheim
  • 21 Uhr Weihnachtsparty bei Susi Roth
  • 03 Uhr Schlafen...
So wird er hoffentlich aussehen:
  • 14.30 Uhr Landung in Frankfurt
  • 15.00 Uhr Wurstbrot daheim!
  • 15.30 Durchschlafen bis Sonntag mittag
Recht herzlichen Dank an all die vielen Leser, ich hoffe es war einigermaßen unterhaltsam und wenn ihr die Gelegenheit habt, schaut euch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten noch einmal an, bevor ein Großteil davon unter Wasser ist.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Gleich mal üben....

War heut zur Abwechslung mal in Downtown Louisville, weil ich für Christy und Don Geburtstagsgeschenke besorgt hab. Gift Cards für das beste Restaurant hier in der Stadt (Morton's Steakhouse) und das trotz der vielfach erwähnten ideologischen Verblendung, denn wie hat schon Lincoln gesagt: "Verurteile sie nicht, denn sie tuen nur das, was wir unter den gleichen Umständen auch getan hätten!" Und so wird's wohl sein =)

Also war ich da heute auf jeden Fall mal Downtown, wo's mich sonst nicht so hinzieht weil einfach viel zu gefährlich, insbesondere wenn's dunkel wird. Höhepunkte wie schon in L.A. rar gesäht, zum einen das Louisville Slugger Museum & Factory: hier werden alle Schläger für die nationale Baseballliga hergestellt und der größte Baseballschläger der Welt lehnt am Gebäude. Baseballschläger an sich sind ja ganz interessant, aber wenn man ansonsten keinen Bezug zu dem Sport hat, ist's dort doch eher langweilig. Und zum anderen das Science Center: ist eher was für Kinder und soll die zum forschen anregen. Sehenswert eigentlich nur der Parabolspiegel am Eingang und das IMAX Kino innendrin. IMAX ist sowas wie die nächste Generation Kino, man sitzt auf jeden Fall in der ersten Reihe, egal wo man sitzt, weil der Bildschirm das gesamte Sichtfeld ausfüllt. Zum anderen ist der Ton auch irgendwie realistischer. Es wurde so eine Tour de France Wissenschaftsdoku gezeigt, wo man gezeigt bekommt, wie das Gehirn funktioniert und wie es Spitzensportler dazu bringt mehr zu leisten, als ihr Körper eigentlich in der Lage ist. Gut: War der einzige im Kino. Schlecht: Sind eh alle gedopt.

Also das Bild hier ist nur die Eintrittskarte zu allen Bildern im Webalbum, zum anschauen draufklicken!!!

Downtown

Mehr Bilder als ihr denkt....

... hab ich hier reingesetzt. Aufgrund anonymer Hinweise wurde ich drauf aufmerksam gemacht, dass einige der eifrigen Leser nicht dahintergestiegen sind, dass manche Bilder als Link zu ganzen Bilderalben dienen. Zum Beispiel bei den ganzen California Tageseinträgen ist das angezeigt Bild nur ein Link zum jeweligen Album für den entsprechenden Abschnitt. Also, nochmal zurück und alle Bilder kucken....

Dienstag, 27. November 2007

Huntin Big Horny (Fortsetzung)

Ich wollte ja noch fortsetzen über was ich da mit Dennis "Burbon" Gasmen so alles im Wald gelabert hab, während wir vergeblich auf Rehe gelauert haben. Vorneweg, ich geb hier nur meine persönliche Meinung wider die von Kentucky, Religion und Republikanern geprägt ist und erwarte nicht, dass das jeder genau so sieht. Insbesondere wenn man mal in Kalifornien war, da sieht die Welt schon ganz anders aus.

Persönlich war ich den USA insgesamt, wie im Moment ein Großteil von Europa, nicht besonders positiv eingestellt. Die ganze Selbstverherlichung (God Bless America steht auf jedem zweiten Auto) gepaart mit dem Bestreben irgendwelche "bedürftigen" Staaten mit der eigenen Vorstellung von Demokratie zu belegen (Pakistan oder Israel), ohne Zurkenntnisnahme der dortigen Verhältnisse und einer schier unglaublichen Ignoranz gegenüber dem Rest der Welt, das ging mir alles ziemlich gegen den Strich und hat sich durch die Zeit hier nicht unbedingt großartig geändert. Fest steht, der Durchschnittsami hat keinen blassen Schimmer was da draußen vor sich geht. Ok, das Land hat 50 Teilstaaten und irgendwo ist immer was los, aber so wenig Auslandsinfos wie man hier bekommt ist schon befremdlich. Darauf angesprochen, bekommt man eben auch zu hören: "We don't care!".

Hier kommt nun mein Jagdkollege ins Spiel, der quasi die Seiten gewechselt hat und vom ignoranten Amerikaner zum interessierten Weltbürger geworden ist. Das interessante hierbei ist, dass er mir erklären konnte, wie es zu dieser Einstellung kommt. Seiner (und meiner) Meinung nach wird sie an der Schule gelehrt, zumindest an den Privatschulen, wie z.B. der lokalen St. Xavier Highschool, die die Kleinigkeit von $8000 im Jahr kostet, also nur den reichen vorbehalten ist. Etwas anders sieht es an den öffentlich Highschools aus, wie z.B. Du Pont Manual wo auch Alexander hingeht, wo durch den Kulturmix an Schülern automatisch eine gewisse Liberalität Einzug hält. In St. X wird man nur reiche, weiße Langzeitamerikaner finden, die nicht mehr so genau wissen, aus welchem Land ihre Vorfahren eigentlich eingewandert sind.

Gelehrt werden in St. X die üblichen Fächer, wie bei uns auch, mit einem kleinen Unterschied. Zwei Fächer finden jeden Tag statt: Englisch und Religion! In Englisch werden fast ausschließlich amerikanische Autoren behandelt. In Religion wird vermittelt, dass es nur eine richtige Weltanschauung gibt. Die Amerikanische, die eben predigt:
  1. God Bless America
  2. Amerika hat die großartigste Demokratie der Welt.
  3. Interesse dich nicht für den Rest da draußen.
Das erinnert mich so ein wenig an das, was meine Eltern über ihren Grundschuluntericht in Geinsheim erzählt haben. Aufgrund des Lehrermangels ist so ziemlich alles ausgefallen, bis auf Religion. 25 Jahre davor haben sie unseren Großeltern an gleicher Stelle auch noch erzählt, dass Deutschland das einzig wahre Land auf diesem Planeten ist. Das haben wir ja nun glücklicherweise beides hinter uns.

Dennis hat damals Bush gewählt und wurde durch die Massenvernichtungslüge (ist in diesem Haushalt hier übrigens auch unbekannt) nachdenklich. Mittlerweile kritisiert er die Bush-Regierung und wünscht sich, er hätte mehr Philosophie in der Schule gehabt, als seine Zeit mit amerikanisch geprägter Religion und Ideologie zu verschwenden.

Fazit
Die Knaben die später mal die Hebel der Macht in der Hand halten werden, sind alle durch eine dieser katholischen Highschools gegangen und wurden somit intensivst mit amerikanischer Ideologie bestrahlt. Ein Chef der auf St.X war, wird immer zuerst einen St.X Absolventen vor allen anderen einstellen, unabhängig von der Qualifikation. Dennoch besteht noch Hoffnung für dieses Land, denn allein in diesem ideologisch verblendeten Haushalt sind immerhin 50% der Nachkommen auf dem Weg der "Besserung".

Es wird definitiv Zeit heimzugehen... =)

Alexander


Mein kleiner Haussklave Alexander hat grade rausgefunden, dass seine Schwester ihren eigenen Blogeintrag hat und er nicht. Nun wurde ich auf Knien angefleht, damit ich auch was über ihn reinsetze. Nun ja, wir sind ja nicht so.

Alexander ist hier nicht nur mein Haussklave, sondern der von allen. Man stelle sich einen Knaben vor, der nur Einsen in der Schule hat, dazu noch blitzgescheit ist (geht ja nicht immer zwingend einher...) und als Priviligien null Freizeit kombiniert mit null Entfaltungsmöglichkeiten genießt. Die Begründung hierfür mag in seiner liberalen Ader liegen.

Zur Erklärung: ich lebe hier seit fast drei Monaten in einem extrem religiösen und extrem republikanischen Haushalt, um nicht zu sagen radikal. Es gibt zu jedem Thema nur zwei richtige Meinungen, die der (Southeast) Kirche und die von George W. Bush und seinen Gefolgsmännern. Das führt dazu, dass Al Gore (hat gerade den Friedensnobelpreis gewonnen) auf eine Stufe mit Forrest Gump gestellt wird (?), dass die Evolution geleugnet wird (ok, hierüber kann man gerne streiten) und das die globale Erwärmung als Erfindung der Medien abgetan wird (darüber eher weniger, oder?). Nebenbei gibt es noch ein paar heftigere Sachen, die ich aber hier nicht schreiben kann, weil ich sonst strafrechtlich verfolgt werden könnte!

Nun, Alexander hat es gewagt, obwohl noch jung an Jahren (14), einigen religiösen und republikanischen Grundsätzen zu widersprechen oder zumindest in Frage zu stellen. Da hier nur eingeschränkte bzw. gar keine Meinungsfreiheit herrscht, ist das quasi ein Sakrileg. Im Moment hat er gerade Hausarrest, weil er in seinem MySpace Account der Gruppe "Legalize Marijuana" beigetreten ist (Privatsphäre gibt es übrigens auch nicht). Er ist großer Beatles-Fan und hat sich wohl an John Lennon's Imagine als politische Grundrichtung orientiert. All das macht Alexander zu meinem persönlichen Helden hier in den USA...

Für die vielen Leser, die des englischen nicht mächtig sind hab ich das mal äußerst frei übersetzt.

Imagine there's no Heaven - Stell dir vor es gäbe keinen Himmel
It's easy if you try - Es ist einfach wenn du es nur versuchst
No hell below us - Keine Hölle unter uns
Above us only sky - Über uns nur Atmosphäre

Imagine all the people - Stell dir all die Leute vor
Living for today - In den Tag lebend

Imagine there's no countries - Stell dir vor es gäbe keine Staaten
It isn't hard to do - Es ist nicht allzu schwer
Nothing to kill or die for - Nichts ist es Wert zu Töten oder zu Sterben
And no religion too - Und auch keine Religion
Imagine all the people - Stell dir all die Leute vor
Living life in peace - In Frieden lebend

You may say that I'm a dreamer - Du kannst sagen ich sei ein Träumer
But I'm not the only one - Aber ich bin nicht der einzige
I hope someday you'll join us - Ich hoffe eines Tages denkst du auch so
And the world will be as one - Und die Welt wird vereint sein

Imagine no possessions - Stell dir vor es gäbe keinen Besitz
I wonder if you can - Ich frag mich, ob du das kannst
No need for greed or hunger - Kein Grund mehr für Gier und Hunger
A brotherhood of man - Eine Gemeinschaft von Menschen
Imagine all the people - Stell dir all die Menschen vor
Sharing all the world - Teilen die ganze Welt

You may say that I'm a dreamer - Du kannst sagen ich sei ein Träumer

But I'm not the only one - Aber ich bin nicht der einzige

I hope someday you'll join us - Ich hoffe eines Tages denkst du auch so
And the world will live as one - Und die Welt wird vereint leben

Samstag, 24. November 2007

Dirk Nowitzki


Weil wir die letzten Tage noch nicht genug gereist sind, haben wir uns am ersten Tag zurück in Louisville direkt ins Auto gesetzt und sind mal eben nach Indianapolis gefahren, um uns im Conseco Fieldhouse Dirk Nowitzki einmal live anzusehen.


Wie schon in ihren letzten beiden Spielen haben die Mavs die erste Halbzeit gründlich in den Sand gesetzt und mit 16 Punkten halbwegs deutlich zurückgelegen. Im Gegensatz zu den letzten Partien konnten sie diese Partie aber nicht mehr zum Ende hin drehen, obwohl sie fünf Minuten vor Schluß zum 98 zu 98 ausgleichen konnten. Dirk wollte grade in der Schlußsekunde zum entscheidenden Dreier ansetzen, da kam ein Pacers-Akteur dazwischen und verhinderte den Last-Minute-Erfolg für die Dallas Mavericks. Neben der tollen Stimmung in der nicht ganz ausverkauften Halle, war das Drumherum alleine sehenswert. Typisch amerikanisch wurde mehr Show als Inhalt geboten und jedes Timeout war ein Festival an Aktivitäten. Angefangen bei den russischen Turnathleten, über die "Smile" Show, bis zum Bodenturnenden Maskottchen, das sich auch nicht scheute 3 Saltos vor dem Dunking per Trampolin zu fabrizieren.


Die Höhepunkte im Spiel waren bis auf die spannende Schlußphase relativ dünn gesäht. Zum einen verhält sich Dirk Nowitzki beim warm machen, wie ein Dreijähriger der nach vier Wochen Hausarrest zum ersten Mal wieder raus darf zum spielen (sorry für die Qualität des Bilds). Das war ein Gehopse und Gelache und Abgeklatsche, herrlich =)


Zum anderen der Trainer der Mavericks: Avery Johnson. Die Regeln beim Basketball sind ja für Leute mit Fußball als Hintergrund nicht so ganz einfach nachzuvollziehen. Irgendwie ist alles ein Foul, reicht schon wenn man den Gegner schief anschaut, außer man hat den Ball und rennt seinen Gegenüber so richtig schön über den Haufen, dann ist der natürlich schuld. Ich überspitz das jetzt mal ein wenig für die Dramatik. Auf jeden Fall war einer der Schiedsrichter weiblich! Hab mir natürlich gleich gedacht, dass wird nix =) So war's dann auch, ab der ersten Minute war Stimmung in der Bude wegen den lustigen und selbst für unsereins nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Schiedsrichter. Avery Johnson war ebenfalls äußerst unzufrieden und hat an der Seitenlinie ein Schauspiel geliefert, das dem Spiel selbst an Unterhaltungswert mehr als ebenbürtig war.


Höhepunkt dann das dritte Viertel (auf sport.ard.de steht zu lesen: Mavericks-Coach Avery Johnson wurde wegen Reklamierens sogar des Feldes verwiesen.) Die Wahrheit ist, er wollte dem ältesten der drei Schiedsrichter an die Gurgel. Hätten drei seiner Spieler ihn nicht davon abgehalten, ich bin mir absolut sicher, er hätte ihm die Gurgel noch auf dem Spielfeld rumgedreht. Da war Stimmung in der Bude, alles springt von den Sitzen auf und feuert den Berserker auch noch an. Im alten Rom kann es nicht viel anders gewesen sein...

Donnerstag, 22. November 2007

Highway Nr.1

Den Abschluß unserer elftägigen Reise durch Kalifornien verbrachten wir relativ gemächlich auf dem berühmten Highway Nr.1 zwischen Los Angeles und San Francisco. Angefangen beim Baywatch Strand in Malibu mit den bekannten Fahrzeugen und Strandhäuschen (nur die Rettungsschwimmerinnen in den roten Badeanzügen haben gefehlt) über die Nobelorte an der Pazifikküste (O.C. California) zurück bis an die Golden Gate Bridge. Immer mit dem Pazifik linker Hand und den Felsen auf der anderen Seite auf einer schön kurvigen Straße Richtung Norden. Gelungener Abschluß eines absolut genialen Trips, den wir jedem nur empfehlen können. Frei nach dem Motto: "In 10 Minuten sieht es hier auch nicht anders aus, also weiter!". Man muß schon gerne viel Zeit im Auto verbringen, 2000 Meilen (macht 3200 Kilometer) und im Schnitt ca. 6 Stunden im Auto pro Tag sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Drei sensationelle und völlig verschiedene Städte, großartige Erlebnis- und Naturparks, sowie die kurvigsten Straßen der Welt waren den Aufwand aber auf jeden Fall wert. Kalifornien eben...

Highway Nr.1