Donnerstag, 27. September 2007

Erste Woche (Fortsetzung)

Verkehr:
Schon mal bei 120 km/h links von einem LKW überholt worden? Nein? Macht kein Spaß! Im allgemeinen geht man ja davon aus, dass in den USA nicht ganz so schnell gefahren werden darf, doch das kann ich wahrlich nicht bestätigen. Es gibt zwar Geschwindigkeitsbegrenzungen überall und die sind auch relativ niedrig einzustufen, aber es hält sich keiner dran. Scheinbar ist die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden dermaßen gering, dass sich kein Mensch drum schert. Rechts überholen, gar kein Problem und auch an der Tagesordnung, aber insgesamt wird sehr viel entspannter gefahren. Kaum hupen, kaum Gesten nach mißglückten Manövern (ja, ich hatte ein paar zu Beginn =) ) und irgendwie alles sehr relaxt, solange man nicht in die Innenstadt möchte. Bei 5 Spuren in beide Richtungen kommt man sich in einem kleinen Toyota Corolla schon ziemlich verloren vor, gegenüber den ganzen Trucks und PickUps und was weiß ich noch was alles.

Geplantes:
Bin gerade dabei meinen ersten Trip zu planen, also eigentlich den Zweiten, weil nächste Woche gehts nach Washington D.C. zur Hochzeit von Don's Bruder und natürlich auch zum Sightseeing. Mein eigentlicher erster Trip soll mich auf einer Harley durch den Südosten Amerikas führen. Dabei begleiten wird mich einer von Don's Kollegen von Certicell der in der Gegend von Nashville lebt und öfters mal auf solche Touren geht. Leider verweilt der gerade in Hong Kong, also kann es mit den richtigen Planungen erst los gehen, wenn er wieder hier ist. Ursprünglich wollte ich zwei Wochen auf Reisen gehen, aber so wie es ausschaut wird das wohl aus diversen Gründen nix werden. Nun ja, auch egal, wir sind ja flexibel und von daher geht es wohl nur eine Woche von Nashville nach Florida und wieder zurück. Wer mal einen Blick auf meinen vollkommen unrealistischen 2-Wochen-Plan werfen möchte, kann dies hier tun. Ebenfalls aufgelistet sind die Touren nach Washington und nach Kalifornien. Alle Infos werden realistischer, sobald die Touren erfolgt sind und ich weiß wo ich war.....

Sonntag, 23. September 2007

Erste Woche

So Kinders, die erste Woche ist fast rum und soweit ist eigentlich alles in Butter. Zu Berichten gibt es hauptsächlich Geographisches, Kulinarisches, Musikalisches, Sportliches, Verkehrstechnisches und Geplantes.

Geographie:
Wer nicht so genau weiß, wo Kentucky und Louisville eigentlich liegen, der sei auf diese Seite verwiesen. Kentucky ist gleichzeitig der nördlichste Südstaat und der südlichste Nordstaat. Das erklärt auch, wieso während des Bürgerkriegs die Präsidenten beider Parteien aus Kentucky stammen konnten: Abraham Lincoln und Jefferson Davis. Kentucky ist bekannt für drei Dinge: Pferde (die gibts hier wirklich an jeder Ecke) inklusive Kentucky Derby, Bourbon (ist mehr im Süden, hab ich noch gar nix gesehen) und Bluegrass, also blaues Gras (eine Legende, gibt es eigentlich nicht wirklich bis auf die Musik). In ganz Kentucky leben etwas mehr als vier Millionen Menschen, dass auf einer Fläche, die ungefähr halb so groß ist wie Deutschland und davon eine Million alleine in Louisville. Ich bin hier also mitten auf dem Land und nach einer halben Stunde mit dem Auto in der 16.-größten Stadt der USA. In Louisville sieht man sowohl die typischen Südstaatenhäuser, als auch die Einflüsse aus dem Norden, was der Stadt ihren ganz eigenen Flair geben soll.

Kulinarisches:
Das mit dem Essen ist hier natürlich so eine Sache, fast alles schmeckt superlecker, aber das Fett trieft nur so aus allem heraus. Man muss sich einfach von der Vorstellung trennen, dass Fast-Food eine maximal Einmal-im-Monat Sache ist, denn es gehört wirklich zur Alltagsküche dazu. Nach chinesisch, mexikanisch, BBQ, usw. ging es gestern einfach nicht mehr und mein Körper hat geradezu nach einem leichten Salat geschrien. Sowas ist hier aber gar nicht so leicht zu bekommen, also mußte ich mich mit einem Slow-roasted chicken und allerlei Gemüse mit Reis zufrieden geben. Nach ca. einer Stunde Wartezeit kam es dann auch endlich (der Reis war ausgegangen) und entschädigte für alles. Beim nächsten Mal, wird das Bild nachgeliefert...

Musik:
Meine Verwandten hier haben ein Schlagzeug und ich wollte ja schon immer Schlagzeug lernen, also sitze ich jeden Tag ca. eine Stunde vor dem Gerät und bringe mir selbst ein paar Sachen bei. Wer das auch mal versuchen möchte, sei auf diese Seite hier verwiesen. Ich bin bei Lesson 2, dem zweiten Teil. Das tolle ist, man bräuchte nicht mal ein Schlagzeug, um die ersten Lektionen zu lernen, aber mit macht es natürlich mehr Spaß. Wenn ich mal was vorführbares fertig hab, gibt es eventuell auch mal ein Video zum sehen und hören =)

Sport:
American Football! Sehr interessant, jetzt wo ich endlich mal die Regeln einigermaßen kapiert hab. Das erste Spiel, das ich gesehen hab, war das von meinem Cousin Alexander, der für sein Middleschool (Realschule?) Team "Manual" gegen "St. X" nur 38:22 verloren hat. "St. X" hat ca. 5000 Schüler und Manual ca. 500, das hat sich dann auch am Rand widergespiegelt. Das Team "St. X" bestand aus ca. 100 Spielern (es gibt da so verschieden Teams im Team: Offense, Defense, Special Team, usw.) und "Manual" ca. 30. Noch interessanter war das Stadion in dem das ganze stattfand. Also wir reden hier von 13 bis 14-jährigen Knaben und das Stadion hatte ungefähr so die Dimension vom Böllenfalltor in Darmstadt, nur alles sehr modern mit Mega-Flutlichtanlage, einer riesigen Anzeigetafel und allem drum und dran halt. Das zweite Spiel war im Fernsehen und zwar College-Football, eine Riesensache hier, fast genau so wichtig wie die NFL, also die Profis. Da spielen die einzelnen Universitäten gegeneinander, die Spieler sind Stars, verdienen aber kein Geld, sondern bekommen nur ihr Studium bezahlt und werden eventuell mal Profis. Die Mannschaft von Louisville, die Cardinals, haben gestern ihr erstes Heimspiel seit 2003! verloren...
Fussball (also Soccer) kennt hier wirklich keiner und wenn dann nur als "Kleine-Mädchen" Sportart. Nichtsdestotrotz hab ich eine Möglichkeit gefunden meinem Sport weiter nachzugehen und nachher um 1 Uhr mein erstes Spiel. Davon irgendwann mehr....

Montag, 17. September 2007

Erster Tag

So, der erste Tag is rum, für Bilder hat's noch nicht gereicht und eigentlich wollt ich so schnell auch gar nix posten, aber es fängt schon mal so geil an, dass muss ich jetzt um 4:08 Uhr Heimatzeit und nach 22h wach einfach noch los werden. Im Gegensatz zum letzten Mal gar kein Problem bei der Einreise, keine verpaßten Flüge, keine langen Interviews mit Homeland Security und auch der Zoll wollte nix von mir wissen. Danach ab in die Villa, kurzes "Hallo" mit den Hunden, die sich offensichtlich noch an mich erinnern können und dann Kühe und Pferde füttern! Hehe, ja, genau so isses, drei Pferde (hab ich natürlich Angst vor) und zwei Kühe (die sind toll) und ich fühl mich wie bei "Ferien auf dem Bauernhof". Gar kein Problem, macht ja Spaß und vor allem muss es ja einer machen, wenn sonst keiner zu Hause ist, was wohl öfter mal vorkommen kann. Danach lecker Essen und bißchen Präsente verteilt, meinen Flügel schön heimisch eingerichtet, mit Deutschlandflagge, Nationaltrikot und Geusemer Kerb Zubehör (da kommt auch garantiert so schnell kein Heimweh auf) und dann wird mir mein USA-Handy überreicht. Wie kann's auch anders sein, es ist natürlich ein iPhone.

PS: Bilder wurden nachträglich eingefügt

Freitag, 14. September 2007

Heimat

Kaum ist die 10. Kerb vorüber und man hat sich an den normalen Alltag wieder gewöhnt, steht die nächste große Umstellung schon an. Am 17. September, um 8.25 Uhr verlasse ich vom Frankfurter Flughafen aus die Heimat und fliege über Chicago nach Louisville Kentucky, mein Aufenthaltsort für die nächsten 90 Tage. Alles Interessante, Notwendige, Überflüssige zu dieser Reise wird es dann hier zum nachlesen geben.